Frühling liegt in der Luft und der Garten ruft seine Besitzer wieder ins Freie: Raus in den Frühling! Wer sich jetzt um Schnitt, Pflege und Pflanzung kümmert, dessen Grün wird sich im Sommer von seiner besten Seite zeigen.
Der Garten ruft: Raus in den Frühling!
Wer in diesen Tagen aufmerksam durch Parks und Gärten spaziert, kann die ersten Frühlingsboten schon entdecken: Holunder [Sambucus], Scheinhasel [Corylopsis] und Spitzahorn [Acer platanoides] – einige Bäume und Sträucher tragen schon frische Triebansätze.
Ein weiterer Wintereinbruch ist bis zu den Eisheiligen im Mai zwar nicht auszuschließen, aber die Tage werden bereits spürbar länger.
Gehölze schneiden
Zu den ersten Gartenarbeiten des Jahres gehört der Frühjahrsschnitt von Bäumen und Sträuchern:
- Wichtig ist jedoch, Frühblüher wie Forsythien [Forsythia], Magnolien [Magnolia] oder Obstbäume nicht jetzt, sondern erst nach der Blüte zu schneiden.
- Sommerblühern, wie Weigelie [Weigelia], Sommerflieder [Buddleja] oder Hortensie [Hydrangea], tut der Schnitt im Frühjahr hingegen gut, da er das Wachstum anregt.
Hinzu kommt, dass bei den meisten Gehölzen Jungtriebe mehr Blüten ausbilden als alte Zweige: Der Schnitt wirkt also wie eine verjüngende Schönheitskur: Er verhilft Bäumen und Sträuchern zu einem gleichmäßigen Wuchs und regelmäßiger Blüte.
Großzügig auslichten
Ein häufiger Fehler ist, zu zaghaft auszulichten: Dabei ist die Sorge, der Pflanze durch einen starken Rückschnitt zu schaden, unberechtigt.
Ideal ist das frühe Frühjahr: Dann haben die Pflanzen vor dem Austrieb noch ausreichend Zeit, die Wunde zu schließen. Größere Schnittwunden sollten aber mit einem Wundverschlussmittel aus dem Fachhandel bestrichen werden.
Gehölze sollten zunächst von beschädigten, kranken und abgestorbenen Triebe befreit werden: Auch Äste und Zweige, die überkreuz oder zu dicht wachsen, und alles, was insgesamt die Wuchsform beeinträchtigt, sollte entfernt werden.
Im zweiten Schritt könne man mit ein wenig Erfahrung gut erkennen, welche Äste noch abgeschnitten oder gekürzt werden müssen.
Frühling pflanzen
Der Frühling ist auch eine klassische Zeit für die Neupflanzung: Schließlich steht noch der gesamte Jahreszyklus bevor: Wer jetzt pflanzt, frischt seinen Garten rechtzeitig auf, um ihn im Frühling, Sommer, Herbst und Winter in neuem Glanz genießen zu können:
- Ob ein frühblühender Ranunkelstrauch [Kerria] oder
- ein sommerliches Rosenbeet [Rosa],
- eine immergrüne Hecke aus Zwergliguster [Ligustrum vulgare ‘Lodense’] oder
- ein Amberbaum [Liquidambar] mit intensiver Herbstfärbung.
Generell ist bei der Pflanzung im Frühling großzügiges Angießen zu empfehlen: Eine Extra-Portion Wasser tut den neuen Pflanzen zum bevorstehenden Austrieb sehr gut.
Kletterpflanzen für die Höhe
Pflanzen, die an Wänden wachsen, bieten die Möglichkeit, den Garten optisch zu vergrößern und ihm eine besondere Atmosphäre zu geben.
Unübertroffen sind hierbei Kletterpflanzen wie Wisterien [Wisteria]: Ihre hellvioletten Blütentrauben duften herrlich und sind ein echter Blickfang im Frühlingsgarten.
Die Farbe Lila wirkt romantisch, passt jedoch nicht nur in einen verträumten Bauerngarten, sondern kann auch in einem minimalistischen Garten als Kontrast eingesetzt werden.
Mit kletternden Waldreben [Clematis] werden sommerliche Blütenträume wahr. Hier stehen unzählige Farbvarianten zur Auswahl: von leuchtendem Rot, Orange und Pink bis zu zartem Rosa, Blau-Violett und strahlendem Weiß.
Wer hingegen einen Farbakzent für den Herbst sucht, sollte zu Wildem Wein [Parthenocissus tricuspidata ‘Veitchii’] greifen. An einer Mauer oder einem Zaun empor klimmend, bietet er den Sommer über einen schönen Anblick, wenn sich dann aber seine Blätter intensiv rot verfärben, entwickelt sich ein neues Bild.
Quelle: Gartennews, März 2015 https://Gartentechnik.de